Auktionshaus

Nachverkauf: The Gustav Klimt Sale

24. April 2024, 17:00 Uhr

0007

Gustav Klimt

(Wien 1862 - 1918 Wien)

„Stehender Akt von vorne (Studie im Zusammenhang mit "Die Freundinnen II", 1916/17)“
1915/16
Bleistift auf Papier; gerahmt
57 x 37,3 cm
verso: unvollendete Skizze

Provenienz

ehemals Galerie Manfred Strake, Düsseldorf;
Galerie Welz, Salzburg;
Kornfeld Galerie & Cie Bern, 20.06.1991, Nr. 523;
Neumeister, München, 23.05.1992, Nr. 133;
Kunsthaus Zacke, Wien;
dort am 29.03.1995 erworben, seither österreichischer Privatbesitz

Ausstellung

1964 Salzburg, Galerie Welz, Gustav Klimt, Handzeichnungen, 05.08.-13.09., Nr. 82;
1972 München, Arnoldi-Livie, Gustav Klimt, Nr. 6

Literatur

Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen 1912-1918, Bd. III, Salzburg 1984, Nr. 2756, Abb. S. 163

Limit: € 50.000 +Aufgeld +ggf. Folgerecht
Bei Geboten zum Limit fällt dieselbe Gebühr wie bei der Auktion an und ein Zuschlag kann sofort nach Bearbeitung erfolgen.Schätzpreis: € 50.000 - 100.000
Das Auktionshaus behält sich vor, eine Sicherheit in Höhe von 10 % des oberen Schätzwertes in Form einer Bankgarantie oder einer vergleichbaren Besicherung zu verlangen. Bitte beachten Sie zudem, dass Kaufaufträge und Akkreditierungsanfragen bis 24 Stunden vor der Auktion beim Auktionshaus eingehen müssen, um eine vollständige Bearbeitung zu garantieren.

Gebot abgeben

Das Motiv der stehenden weiblichen Aktfigur ist in Klimts Gemälden häufig anzutreffen und gelangt in seinen letzten Schaffensjahren zu einer besonderen Blüte. Als Zeichner wird Klimt nicht müde, die Körpermerkmale und die Temperamente seiner aufrecht stehenden Modelle festzuhalten, sei es in einem mehr oder weniger engen Zusammenhang mit seinen Gemälden, sei es in einem völlig eigenständigen Arbeitsvorgang.
Alice Strobl ordnet die vorliegende Zeichnung den zahlreichen Blättern zu, die Klimt im Zusammenhang mit der frontalen Aktfigur im Gemälde „Die Freundinnen II“ (1916/17, 1945 in Schloss Immendorf verbrannt) geschaffen hat. Sie reiht diese Studie in die frühe Phase der vorbereitenden Arbeiten für „Die Freundinnen II“ ein, die ihren Recherchen zufolge schon ab 1915 zu datieren ist. In dieser frühen Gruppe seien „plastische Werte durchaus betont, was sowohl durch einen vollschlankeren Typus, gerundete Umrisse und Strichkonzentrierungen an bestimmten Stellen seinen Ausdruck findet“ (Strobl, Bd. III, S. 155).
In unserer Zeichnung führt die teils flüssige, teils mehrmals unterbrochene Linienführung zu einem lebhaften Pulsieren der Umrisse, die die unbearbeitete Hautpartie anders aufleuchten lassen als die gleichfalls leer gelassene Umgebung. Ein für Klimt charakteristisches Spannungselement bildet die Art, in der Kopf und Unterschenkel von den Blatträndern überschnitten werden. Trotz dieser Barrieren scheint die Figur sinnlich nah an uns heranzukommen.
(Marian Bisanz-Prakken)