Auktionshaus

Auktion: Evening Sale - Zeitgenössische Kunst

27. November 2023, 19:00 Uhr

0050

Elizabeth Peyton*

(Danbury, Connecticut 1965)

„Marie Antoinette“
1993
Öl auf Leinwand; gerahmt
20 x 15 cm
Rückseitig bezeichnet, gewidmet, datiert und signiert: Marie Antoinette for Rudy, 1993, Elizabeth Peyton

Provenienz

direkt von der Künstlerin;
seit 1993 Sammlung Rudolf Molacek;
2015 Galerie Konzett, Wien;
seither österreichischer Privatbesitz

Ausstellung

Don't Postpone Joy Or Collecting Can Be Fun! Rudi Molacek - An Ongoing Project, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum Graz, 18. März - 24. April 1994

Literatur

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum (Hg.), Don't Postpone Joy Or Collecting Can Be Fun! Rudi Molacek - An Ongoing Project, Ausstellungskatalog, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz 1994, Abb. o. S.

Schätzpreis: € 70.000 - 140.000
Ergebnis: € 100.684 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

In intimen Kleinformaten porträtiert Elizabeth Peyton Menschen aus ihrem privaten Umfeld, Pop-Ikonen und historische Persönlichkeiten. Als Vorlage dienen ihr vorwiegend Fotografien. Mit ihrer unverwechselbaren Bildsprache bringt Peyton Anfang der 1990er Jahre frischen Wind in die traditionsreiche Porträtmalerei. Ihre Darstellungen unterschiedlicher Charaktere eint eine gefühlvolle, luftige Malweise, die eine melancholische Aura erzeugt. Nach intensiver Beschäftigung mit der jeweiligen Person und ihrer Geschichte offenbart uns die Malerin deren verletzliche Seite, wie im Porträt Marie Antoinettes deutlich wird. Die lasurartig und mit zarter Gestik aufgetragenen Rosatöne und die Konturen unterschiedlicher Stärke lassen die Dargestellte fragil, empfindsam und lebendig erscheinen. In der marionettenhaften Gestalt Marie Antoinettes spiegelt sich deren tragische Geschichte, die sich von der politisch motivierten Verheiratung bis zum Tod unter der Guillotine spannt. Inspiration holte sich Peyton möglicherweise aus Stefan Zweigs Biografie „Marie Antoinette: Bildnis eines mittleren Charakters.“, den sie „in einem öden Sommer nach dem Studium“ las. (https://www.derstandard.de/story/ 2000084640699/elizabeth-peytonnein-sagen-sie-seinen-namen-nicht, 12.10.2023) 1993 war Peytons Porträt Marie Antoinettes in ihrer bedeutenden Ausstellung im Zimmer 828 des legendären Chelsea Hotels in New York zu sehen. Besucher*innen hatten sich den Zimmerschlüssel bei der Hotelrezeption zu organisieren.

(Isabell Kneidinger)