Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

20. Juni 2017, 18:00 Uhr

0274

Werner Berg*

(Elberfeld 1904 - 1981 Rutarhof)

„Draulandschaft“
1940
Öl auf Leinwand
75 × 95 cm
Monogrammiert rechts unten: W. B.

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Literatur

Wieland Schmid u. a., Werner Berg, Gemälde, mit einem Werkverzeichnis von Harald Scheicher, Klagenfurt 1994, vgl. WV-Nr. 212, sw-Abb. S. 255 (Draubild, 1938)

Dr. Harald Scheicher wird das Bild unter der Nummer 263b in das Werkverzeichnis aufnehmen. Wir danken Dr. Scheicher für die freundliche Unterstützung und die wertvollen Hinweise.

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Ergebnis: € 66.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Der Rutarhof, auf dem sich Werner Berg 1931 als Bauer ansiedelte, liegt herrlich auf einem Höhenrücken über der Drau. Vom Tal aus war er nur auf einem steil hinaufführenden Pferdefuhrweg zu erreichen. Besonders die Draulandschaft um die Annabrücke direkt unterhalb des Hofes war wiederholt Motiv des Künstlers.

In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre malte Werner Berg stets vor dem Motiv. Eine Anregung zu dieser für den Künstler sonst untypischen Vorgangsweise war sicherlich auch der Aufenthalt Herbert Boeckls in der unmittelbar dem Hof benachbarten Ortschaft Unterkrain im Sommer 1935. Auch Boeckl malte dort einige Landschaftsbilder und die beiden Maler trafen sich beinahe täglich zu intensivem Gedankenaustausch. Der Fußweg zum Motiv war eine Selbstverständlichkeit und Bergs 1928 geborene Tochter Ursula erinnert sich, wie sie und ihre Schwester Klara dem Vater dabei die Malutensilien tragen halfen. Im Sommer boten die Seitenarme der Ufer auch herrliche Badegelegenheiten. Gegen Ende der 1930er Jahre wurden Bergs Landschaftsschilderungen von Jahr zu Jahr sachlicher und deskriptiver. Der vom Maler eingenommene Standpunkt kann so auch heute noch genau ausgemacht werden, obwohl inzwischen die Staustufen der Drau die Gegend verändert haben. Bei genauer Betrachtung erkennt man sogar die Kirchturmspitze von Stein im Jauntal rechts der Bildmitte. (Harald Scheicher)