Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

24. Juni 2014, 15:00 Uhr

0009

Egon Schiele

(Tulln 1890 - 1918 Wien)

„"Duftige Landschaft" (Wien Umgebung)“
1915
Kohle und Farbkreide auf Papier
32 × 44,8 cm
Signiert und datiert links unten: Egon Schiele 1915
Rückseitig Sammlungs-Stempel Viktor Fogarassy

Provenienz

Viktor Fogarassy; seit 1990er Jahren Privatbesitz, Deutschland

Ausstellung

1965 New York, Guggenheim Museum, Kat.-Nr. 56; 1967 Darmstadt (Sonderausstellung Egon Schiele, 16. 07. -09. 09.), Kat.-Abb. S. 366; 1975 Graz, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum ("Österreichische Zeichnungen und Aquarelle des 20. Jahrhunderts aus der Sicht eines privaten Sammlers", 14. Februar - 16. März), Kat.-Nr. 203

Literatur

Alessandra Comini, Egon Schiele, New York 1976, Tafel 42; Jane Kallir, Egon Schiele, The Complete Works, New York 1990, WV-Nr. D. 1803, Abb. S. 558

Schätzpreis: € 70.000 - 140.000
Ergebnis: € 140.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Für die hier präsentierte Zeichnung einer "Duftigen Landschaft" aus dem Jahr 1915, die wohl in der Umgebung Wiens anzusiedeln ist, griff Egon Schiele zur Farbkreide, einem Medium, das er nach 1909 nur sehr selten verwendete. Bemerkenswert ist die in der Literatur überlieferte Geschichte, die zur Entstehung dieser mit virtuoser Leichtigkeit aufs Blatt gebrachten Landschaftsdarstellung führte: Egon Schiele soll die Zeichnung zum Amüsement von Erich Lederer entworfen haben, hatte doch dieser als Geburtstagsgeschenk eine Schachtel mit Farbkreiden erhalten. Erich Lederer wiederum fügte Schieles Landschaft eine flüchtige Skizze mit rotem Kreidestift im Himmel hinzu.
Auf Empfehlung von Gustav Klimt verkehrte Schiele nach 1912 des Öfteren im Hause der Industriellenfamilie Lederer, die zu den wichtigsten Förderern und Sammlern ihrer Zeit gehörte und die damals bedeutendste Klimt-Sammlung besaß. Mit Erich, dem jüngeren Sohn von August und Serena Lederer, verband Egon Schiele bald eine enge Freundschaft. (CMG)