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Nachverkauf: The Gustav Klimt Sale

24. April 2024, 17:00 Uhr

Objektübersicht
Objekt

0018

Gustav Klimt

(Wien 1862 - 1918 Wien)

„Studie für das Bildnis Fräulein Lieser“
1917
Bleistift auf Papier; gerahmt
50 × 32,5 cm
Nachlass-Stempel rechts unten: Gustav / Klimt / Nachlass
Nachlass-Stempel rückseitig: Nachlass / Gustav / Klimt / Sammlung / R. Zimpel

Provenienz

aus dem Nachlass des Künstlers (Sammlung R. Zimpel);
Privatsammlung, Österreich

Ausstellung

1963 Wien, Ch. M. Nebehay, Nr. 55 (Abb.; dort: Studie für das Bildnis Friederike Beer-Monti);
1967 Wien, Ch. M. Nebehay, Nr. 52 (Abb.; dort: Studie für das Bildnis Friederike Beer-Monti);
1974 Wien, Ch. M. Nebehay, Nr. 22 (Abb.; dort: Studie für das Bildnis Friederike Beer-Monti)

Literatur

Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen 1912-1918, Bd. III, Salzburg 1984, WV-Nr. 2587, Abb. S. 121

Limit: € 50.000 +Aufgeld +ggf. Folgerecht
Bei Geboten zum Limit fällt dieselbe Gebühr wie bei der Auktion an und ein Zuschlag kann sofort nach Bearbeitung erfolgen.Schätzpreis: € 50.000 - 100.000
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Die Studie für das neu entdeckte und hier zur Auktion stehende Bildnis „Fräulein Lieser“ (Kat.-Nr. 19), das bis vor Kurzem nur als Schwarzweißfoto bekannt war, erscheint durch diesen Zusammenhang in einem besonderen Licht. Innerhalb der von Alice Strobl katalogisierten Zeichnungen für das Bildnis der jungen Frau, deren genaue Identität bis auf Weiteres ungeklärt bleibt, vertritt das hier präsentierte Exemplar motivisch gesehen die umfangreichste Kategorie (Strobl Nr. 2584-2605). Gemeint sind jene Arbeiten, in denen Klimt sein frontal stehendes Modell in voller Länge erfasst und säulenhaft in der Fläche verankert, indem er Kopf- und Fußpartie von den Blatträndern überschneiden lässt (im Gemälde zeigt sich die Figur etwa ab den Knien). In manchen dieser Zeichnungen deutet er die Gesichtszüge an, doch hier zeichnet er nur den Umriss des Ovals. Auch die Hände sind weitgehend schematisiert, während die kleinen Blumen des im Gemälde dargestellten Umhangs zu Ovalen zusammengefasst oder runde in eckige Formen geschoben werden (Strobl, Bd. III, S. 112).
Was Klimt bei seiner zeichnerischen Suche vor allem beschäftigt, ist die Dynamik des wellenartig fließenden Umhangs, die – charakteristisch für die Spätzeit – von einer lebhaften, abstrahierenden Strichführung geprägt wird. Einen expressiven Dialog führen die linearen Strukturen dieses dominierenden Textilteils mit der sich fast sinnlich öffnenden, hellen Kleidungsschicht. Im Gemälde vollzieht sich die Interaktion zwischen den Raumschichten vor allem in den intensiven Farben.
(Marian Bisanz-Prakken)