Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

09. März 2022

0015

Jan Brueghel der Jüngere

(Antwerpen 1601 - 1678 Antwerpen)

„Taufe Christi“
um 1630-35
Öl auf Kupfer
33,5 x 45,5 cm
Rückseitig auf der Kupferplatte: cabinet de M. de Villers

Provenienz

wohl Michel-Maximilien Villers;
englische Privatsammlung;
österreichischer Privatbesitz

Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 24. September 2018, liegt bei.

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 39.680 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die Taufszene Jesu im Zentrum wird von einer Menge an vielgestaltigen Figuren umgeben, welche die Szenerie entlang des Flusses Jordan bevölkern. In der sich öffnenden Himmelsgloriole darüber erscheint Gottvater umgeben von Engeln, während der Heilige Geist in Form einer Taube herabkommt.
Dr. Ertz unterstreicht in seinem Gutachten, dass die gesamte Komposition, sowohl Landschaft als auch die vielen Figuren, von Jan Brueghel dem Jüngeren selbst geschaffen wurden. Die vielfigurige Komposition der Taufe Christi geht auf ein Gemälde gleichen Themas von Hans Rottenhammer und Jan Brueghel dem Älteren vom Ende der 1620er Jahre zurück (vgl. Lit. Klaus Ertz und Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568 – 1625). Kritischer Katalog der Gemälde, Band II, Lingen 2008, S. 559f., Kat. 260, 260a).
„Die an der Malweise des Vaters geschulte Pinselführung, die in liebevoller Genauigkeit jedem einzelnen Detail dieser Komposition nachspürt, deutet auf eine Entstehung in den frühen 1630er Jahren hin. In dieser neutestamentarischen Komposition, die auf eine Erfindung von Hans Rottenhammer und Jan Brueghel d. Ä. zurückgeht, wird deutlich, dass Jan d. J. es meisterhaft versteht, altes Gedankengut mit neuen Formen und eigenen stilistischen Mitteln zu verknüpfen.“ Eine bemerkenswerte Besonderheit des Gemäldes sieht Dr. Ertz „im Widerschein des von der oberen Mitte kommenden Lichts, das die Figuren im Vorder- und Mittelgrund gleichsam zum „Glühen“ bringt.“ (vgl. Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz)