Auktionshaus

Auktion: Jugendstil & Design

05. Dezember 2017, 16:00 Uhr

0025

Koloman Moser

(Wien 1868 - 1918 Wien)

„Kugelvase“
Johann Lötz Witwe, Klostermühle, für E. Bakalowits' Söhne, Wien, 1903 Dekor: 1903, opal mit schwarzen Streifen, "Zebra"
farbloses Glas, weißer Opalglasüberfang, breite aufgelegte Streifen in schwarz erscheinendem Violett; modelgeblasen; 1 aufgesprungene, produktionsbedingte Luftblase
H. 12 cm; Dm. 9,5 cm

Provenienz

Wiener Privatsammlung

Literatur

vgl. J. A. Lux, Die Moderne Wohnung und ihre Ausstattung, Wien/Leipzig 1905, S. 55;
Helmut Ricke/Ernst Ploil, Lötz, Bd. 1, München 1989, Abb. 37, S. 173;
Helmut Ricke/Ernst Ploil, Lötz, Bd. 2, München 1989, Com. 85/5156, S. 312;
Mergl/Ploil/Ricke, Lötz. Böhmisches Glas 1880 bis 1940, Ostfildern-Ruit 2003, Nr. 121, S. 160 (gleiches Modell mit "Streifen und Flecken")

Schätzpreis: € 7.000 - 14.000
Ergebnis: € 34.560 (inkl. Gebühren)

Zu den revolutionärsten Entwürfen Kolo Mosers für Ziergläser zählte der von ihm so genannte „Zebradekor“. Er stand am Ende einer von Moser und Josef Hoffmann entwickelten Tendenz zur Vereinfachung, Reduktion und Beschränkung auf stereometrische Grundformen. Schwarz und weiß galten um 1900 nicht als Farben. Der also farblose Dekor wurde auch von Kolo Moser anerkennenden Kunstkritikern als „ausgesprochen hässlich“ kritisiert. Moser war mit diesem Entwurf freilich seiner Zeit um mindestens 10 Jahre voraus, das Konzept einer Malerei ohne Farben und ohne subjektive Eigenschaften des Künstlers kehrte überhaupt erst 50 Jahre später– mit dem amerikanischen Expressionismus und den colorfield paintings – wieder. (EP)