Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

26. April 2017, 15:00 Uhr

0426

„Allegorie des Winters“
16./17. Jahrhundert
Öl auf Holz
65 × 49 cm

Provenienz

Privatsammlung, Österreich

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Auktion ist beendet.

Die Allegorie der vier Jahreszeiten bildet in der europäischen Kunst seit der Antike ein beliebtes Bildthema, das in allen Epochen weite Verbreitung fand. Die Darstellung in Form von meist vierteiligen Bildserien, in denen die Abfolge der Jahreszeiten in entsprechenden Landschaften festgehalten wird, ist dabei häufig anzutreffen. Derartige Szenen wurden oftmals zusätzlich mit Staffagefiguren ausgeschmückt, die für die Jahreszeit typische Tätigkeiten verrichten.
Neben solchen Bildzyklen, ist der Typus der personifizierten Jahreszeitendarstellung, der auch im vorliegenden Gemälde gewählt wurde, ebenso weit verbreitet. Besondere Berühmtheit erlangte der italienische Künstler Giuseppe Arcimboldo (1526‒1593) mit seinen sogenannten Kompositköpfen, die er aus für die jeweilige Jahreszeit charakteristischen Pflanzen zusammensetzte (vgl. „Der Sommer“ und „Der Winter“, beide 1563 datiert, im Kunsthistorischen Museum, Wien).

Der Maler des vorliegenden Gemäldes greift hingegen auf eine für die Personifikation der kalten Jahreszeit weitere Darstellungsvariante zurück: Der Winter tritt dem Betrachter in Person eines Mannes, der seine Hände an glühenden Kohlen wärmt, gegenüber.
Vor dunklem Hintergrund, die Bildfläche beinahe zur Gänze ausfüllend und vom Bildrand teilweise beschnitten, sitzt ein Mann vor einem Tisch, auf dem ein Kohlebecken steht und streckt seine Hände der wohltuenden Wärme entgegen. Die pelzverbrämte Weste und seine mit Wurzelgemüse bestückte Kopfbedeckung, sind weitere Attribute, welche den Dargestellten als „Allegorie des Winters“ ausweisen.