Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

30. November 2016, 18:00 Uhr

1039

Arik Brauer*

(Wien 1929 - 2021 Wien)

„Turm aus gebrannter Erde“
1963
Öl auf Sperrholz mit Acrylgrund; gerahmt
122 × 150 cm
Signiert rechts unten: Brauer

Provenienz

Provenienz: Marlborough Galerie Zürich (rückseitiges Etikett); österreichische Privatsammlung

Literatur

Arik Brauer, Werkverzeichnis, Bd. 1, Dortmund 1984, WV-Nr. Öl 120, Abb. S. 223

Schätzpreis: € 40.000 - 80.000
Ergebnis: € 197.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

„Hinter jeder guten Geschichte – gemalt oder erzählt – steht eine Botschaft: Kunstwerke aber müssen Nachrichten nicht plakatieren, sondern geheimnisvoll verschlüsselt übermitteln.“ (Arik Brauer)

Arik Brauer ist in der Tat einer der großen Geschichtenerzähler der österreichischen Kunst der Nachkriegszeit. Brauer, eigentlich Musiker, begann sich in den frühen 60ern auch als Maler zu etablieren. Bereits 1947 war er Mitbegründer der Wiener Schulde des Phantastischen Realismus: Ihre auf altmeisterliche Weise vorgetragenen Arbeiten behandeln Märchenhaftes, Traumhaftes, in Brauers Fall oft Biblisches und handfest Politisches. Dabei bedient er sich leuchtender Farben und einer feinen Zeichnung, die seine Werke unverwechselbar machen. In diesem 1963 entstandenen Werk sind die einzelnen Farbtöne zusammengedrängter als später, die Gesamtwirkung dadurch dunkler und schwerer. Auch formal lässt der „Turm aus gebrannter Erde“ auf den ersten Blick an Dunkles denken. Der meisterhafte Erzähler und Figurenerfinder Brauer erschafft ein Szenario, dessen unüberschaubares Gewimmel unheimlicher Wesen an Hieronymus Bosch erinnert. Doch Leuchtkraft und Leichtigkeit lösen das Bild aus dem Dämonischen: Es wird phantastisch und damit unverwechselbar ein Werk Arik Brauers. (Nina Binder)